Kurioses bei Olympia 2012

Olympia 2012 im britischen London ist auch dieses Mal wieder begleitet von Pech und Pannen. Kuriose Vorfälle sind fast an der Tagesordnung. Doch behindern sie nicht weiter den Ablauf der Sommerfestspiele, an denen 10.500 Sportler aus 205 Nationen teilnehmen.

Eine Panne beim Auftakt zur Olympiade führte zu erschrockenen Gesichtern unter den Indonesiern. Zwischen die Träger der Fahnen ihres Landes schmuggelte sich eine Zuschauerin. Die junge Frau marschierte unbeeindruckt mit der indonesischen Delegation mit und lächelte in die Kameras. Die Fahnenträger konnten es kaum fassen. Wie war diese Frau zwischen die Athleten gelangt?

Ein höchst kurioses Gefühl verlieh das Sicherheitsteam von Putin, der eigens für seine russischen Sportler nach London gereist war. Zu seinen besonderen Favoriten gehörte unter anderem Chaibulajew, der im Judo ausgerechnet gegen den aus Russland abstammenden Dimitri Peters aus Niedersachsen antrat. Putin, selbst Träger des schwarzen Gürtels, saß nur wenige Meter von den Matten entfernt. Die Austragungshalle wurde durch die Organisatoren wie ein Hochsicherheitstrakt ausgestattet. Russische Bodyguards mit böser Mimik kreisten Putin ein, Türen und Durchgänge wurden genauestens überwacht. Das sorgte nicht nur bei den Teilnehmern für eine merkwürdige Stimmung. Die Zuschauer empfanden die Dutzenden von Sicherheitskräften als eine sehr bedrückende Atmosphäre.

Eine skurrile Fehlentscheidung lösten im Siebenkampf die Kampfrichter aus. Lilli Schwarzkopf übertraf ihre Leistungen in jeder einzelnen Disziplin und dann musste sie zur Kenntnis nehmen, dass sie disqualifiziert wurde. Als Grund wurde angegeben, dass während des 800-Meter-Laufes Lilli Schwarzkopf auf die Bahnbegrenzung getreten wäre, beziehungsweise übertreten hätte. Als Folge wurde direkt nach Ende des Laufes die offizielle Disqualifizierung ausgesprochen. Nach Rumoren und zahlreichen Einsprüchen wurde der Lauf nochmals überprüft. Dabei stellten die Richter fest, dass Lilli Schwarzkopf nicht übertreten hatte. Es war ihre Bahnnachbarin. Die Kampfrichter hatten Lilli mit ihr verwechselt. Die Disqualifikation wurde aufgehoben, zählt aber zu den denkwürdigsten Fehlentscheidungen der Olympia 2012. Lilli Schwarzkopf ließ sich am Ende des Siebenkampfes mit einer Silbermedaille feiern.

Sprachlos sind Zuschauer und Teamkollegen von der 23 jährigen Nadja Drygalla. Die Achter-Ruderin verließ das olympische Dorf und entschied sich somit an keinem olympischen Wettkampf in London mehr teilzunehmen. Ihre Beziehung zu einem Funktionär der NPD wurde publik. Das war nicht wirklich gut bei den Fans und auch zahlreichen Olympiamitstreitern angekommen. Böses Gerede, Tuscheln und Buh-Rufe waren die Folge. Nadja Drygalla bestritt die Beziehung nicht, betonte aber, dass ihr Freund nicht mehr NPD Parteianhänger sei. So recht glauben wollte ihr niemand. Sie entschied sich für den einfacheren Weg: Sie verließ das Olympia Camp und tauchte für ein paar Tage unter. 205 Nationen und über 10.500 Sportler verlassen sich auf die Abmessungen olympischer Spielfelder und Bahnen. Unter strengsten Regeln, die für die olympischen Spiele festgesetzt sind, werden diese vorgenommen. Doch das indonesische Badminton Team zweifelte an der Richtigkeit der Feldmaße. Die indonesische Badminton-Vereinigung verlangt nun von dem

Weltverband, das Format des Spielfelds zu überprüfen. Nach den Spieler-Disqualifizierungen suchten die Indonesier nun den Fehler bei den Ausmessungen. Man geht davon aus, dass das indonesische Team – ebenso wie das chinesische und südkoreanische – absichtlich verloren, um dem schwierigeren Team in der nächsten Runde auszuweichen. Die Spielerin Yu Yang kündigte im Internet an, ihre Karriere als Badminton Spielerin zu beenden. Kalt hätte man ihren Traum zerplatzen lassen. Unter den kuriosen Vorfällen bei Olympia 2012 sicherlich einer der unsportlichsten. Das olympische Segeln gehört vermutlich zukünftig der Vergangenheit an. Nirgends werden die Disziplinen und Olympiavoraussetzungen so oft geändert wie beim Segeln. So auch dieses Jahr. Bisher haben die Sportler ihre Boote olympiagerecht verändert. Das ist mit hohen Kosten und viel Zeit verbunden. Die Sportler fühlen sich veräppelt und wollen diese Aktionen vom olympischen Komitee nicht mehr hinnehmen. Man darf abwarten. Grund genug haben die Segler!

16 Kommentare

  1. Teilweise ist es schon eine bodenlose Frechheit was sich dort einige Kampfrichter geleistet haben ! Man sollte nächstes mal vielleicht erstmal schauen wen man denn so in die „Jury“ rein lässt…

  2. Während der zwei Wochen der Olympischen Spiele sind schon einige kuriose Sachen geschehen. Es war schon sehr amüsant zu sehen, dass auch in Zeiten modernster TEchnik noch soviel schief gehen kann.

  3. Besonders bemerkenswert fand ich due Messung beim Hammerwerfen der Damen (die letztendlich ja glücklich ausgegangen ist) sowie die bemerkenswerten Kommentare von Britta Steffen.

  4. Und Bowling war wieder nicht olympisch – naja, vielleicht beim nächsten Mal 😉 Trotzdem muss man sagen, dass die Spiele in London gut organisiert und interessant anzusehen waren. Vielleicht auch gerade wegen solcher Fehlentscheidungen. Zumindest ist man sich nicht zu fein, wie z.B. beim Fussball, nachträglich Fehlentscheidungen per Videoanalyse zu revidieren.

  5. Als sehr kurios empfand ich ebenfalls den Hammerwurf der deutschen Betty Heidler. Nach ihrem Hammerwurf der über die 75-Meter Marke flog, erschien auf der Anzeigentafel die Weite von nur 72 Metern. Das es sich hierbei um einen Messfehler handelte war allen eigentlich klar. Denn die Fernsehbilder belegten dies eindeutig. Doch leider wurde der Betty Heidler nur ein weiterer Versuch zugestanden. Zum Schluss zeigten ihre Proteste jedoch Wirkung und man staunte nicht schlecht als die Engländer das gute alte Messband herausholten und von Hand die Weite vermessen mussten. Naja die Folge war noch eine Bronzemedaille.
    Grüße

  6. Ich muss sagen, ich habe die olympischen Spiele noch nie so verfolgt, wie dieses Jahr. Ich war echt angetan. Allerdings war schon der ein oder andere Kracher dabei, wo man nur den Kopf schütteln konnte. Sei es beim Hammerwerfen, im Siebenkampf der Damen oder auch beim Fechten.

  7. Ich habe mir gezielt den letzten Lauf von der Schwarzkopf angeschaut und konnte mir beim Blick in die Gesichter der beiden britischen Zuständigen und der Art, wie sie die deutsche Athletin angeschaut haben, die Idee nicht verkneifen, dass man die zur Zeit politisch nicht wohl gelittenen Deutschen etwas ärgern wollte. Ich meine, die Trikotfarben waren doch nun nicht zu übersehen…

  8. Badminton und Fechten war der Höhepunkt der Verarsche.
    Bei den deutschen Männern war eindeutig zu sehen, das dort gemauschelt wurde. Wie kann es sein, dass ein Südkoreaner ein Match zwischen China und Deutschland schiezt. unglaublich!

    Grüße

  9. Kurioses bei Olympia, das fand ich allerdings auch. Vorallem die Synchronübersetzer haben manchmal einige Fehler gemacht – wenn man das Programm im Originalton angesehen hat und dann kurz darauf aufs Deutsche umgeschalten hat, konnte man sich die Tragödie live anhören 🙂

  10. Ich fand vor allem den Sieg von Vinokourov beim Radrennen krass. Man muss sich allerdings fragen, inwiefern auch dieser Sieg mit unfaireh Mitteln erreicht wurde…

  11. Ja, die Spiele sind immer interessant anzusehen.
    Ich habe einige lustige und witzige videos auf youtube gefunden: „die verrücktesten Rekorde bei Olympia“, „Die kuriosesten Dopin-Fälle…“ „der langsamste Schwimmer der Olympischen Spielen“…Ein paar gute Lachmomente!

  12. Ich habe mir gezielt den letzten Lauf von der Schwarzkopf angeschaut und konnte mir beim Blick in die Gesichter der beiden britischen Zuständigen und der Art, wie sie die deutsche Athletin angeschaut haben, die Idee nicht verkneifen, dass man die zur Zeit politisch nicht wohl gelittenen Deutschen etwas ärgern wollte. Ich meine, die Trikotfarben waren doch nun nicht zu übersehen…

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